Joachim Losehand geht drei Novellen des Autors und Dramatikers Hartmut Lange nach und liest sie als kritische Beiträge eines "positiven Nihilisten" zum christlichen Diskurs über den Umgang mit individueller und kollektiver Schuldverstrickung. Dabei kommen Opfer- und Täterschicksale "jenseits der Schattenlinie des Todes" in den Blick. Der Dialog zwischen Literatur und Theologie eröffnet durch den Vergleich eschatologischer Narrative des Christentums mit den Vorstellungswelten, die Hartmut Lange "in der Sphäre des Nichts" etabliert, neue Perspektiven für das Verständnis des Gerichts als kritischer Prozess der Selbsterkenntnis und für die Hoffnung auf Versöhnung zwischen Opfern und Tätern im Angesicht Gottes.