Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien verleiht Victor E. Savarimuthu den Preis für die beste theologische Masterarbeit 2024. In seiner Masterarbeit “Suffering-Jesus on the side of the Victims: The Suffering of the ‘Christian-Untouchables’ in the Indian Catholic Church in the light of the New Political Theology of Johann Baptist Metz” setzt sich Savarimuthu mit dem sensiblen Thema der Diskriminierung der sog. „Unberührbaren“ („Untouchables“) auseinander. Als „Unberührbare“ werden im Hinduismus diejenigen bezeichnet, die der untersten Kaste des Kastensystems zugehören. Sie sind in der indischen Gesellschaft bis heute vielfältigen Formen von Diskriminierung ausgesetzt.
Victor E. Savarimuthu zeigt in seiner Arbeit auf, dass die sog. „Unberührbaren“ auch nach einer Konversion zum Katholizismus bestimmte Formen von Diskriminierung innerhalb ihrer Gemeinden erleiden müssen. Obwohl die katholische Kirche in Indien das Kastensystem grundsätzlich ablehnt, gibt es innerhalb einzelner Gemeinden in bestimmten Regionen nach wie vor subtile Diskriminierungspraktiken, die mit dem christlichen Glauben unvereinbar sind. Savarimuthu macht auf dieses Problem aufmerksam und arbeitet unter Rückgriff auf die neue politische Theologie von Johann Baptist Metz heraus, dass die katholische Kirche in Indien eine „Mystik der offenen Augen“ praktizieren muss, um das Leid der diskriminierten „Christian-Untouchables“ zu sehen und durch strukturelle Maßnahmen zu beheben. Dabei plädiert er für eine „Subjektwerdung aller vor Gott“ (Metz), um die Würde der sog. „Unberührbaren“ zu untermauern und eine glaubwürdige Praxis der Solidarität mit den Betroffenen zu entwickeln.
Die Arbeit wurde bei Jan-Heiner Tück im Fachbereich Dogmatik und Dogmengeschichte verfasst.
Wir gratulieren Herrn Victor E. Savarimuthu zu dieser Auszeichnung!