Erfolgreich abgeschlossene Masterarbeit von Bettina Graf

07.01.2025

Zeitgenössische Lux aeterna-Vertonungen als hermeneutische Zugänge zu Negativer Theologie und Eschatologie

Das Lux aeterna, der Text des Communio-Gesangs der Totenmesse, verbalisiert christliche Hoffnungsdimensionen angesichts des Todes. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil werden diese Worte vermehrt als eigenständige a cappella-Werke vertont, wodurch eine Auseinandersetzung mit den Wechselwirkungen von (liturgischem) Text und Musik hermeneutisch aufschlussreich zu sein verspricht.

Impulsgebend für diese Forschungsarbeit war die wohl erste derartige Komposition, das Lux aeterna von György Ligeti aus dem Jahr 1966, welche bis dato wiederholt mit Aspekten der Negativen Theologie in Verbindung gebracht, nicht aber aus der Perspektive der Eschatologie beleuchtet wurde. Mittels dieser beiden theologischen Zugänge werden neben eben genanntem Werk zwei weitere gleichnamige Vertonungen von Franz M. Herzog (2006) und Johann Simon Kreuzpointner (2022) näher betrachtet. Im Zentrum steht die Frage, inwieweit solche Kompositionen die Perspektiven auf diese theologisch grundlegenden Deutungshorizonte vertiefen bzw. erweitern können. Basierend auf einer Standortbestimmung der Negativen Theologie im gegenwärtigen Diskurs und grundlegenden eschatologischen Gedanken von Karl Rahner und Hans Urs von Balthasar zeigt sich durch theologisch-musikalische Strukturanalogien, dass das Zusammenwirken von den Worten des Lux aeterna und (Vokal-) Musik eben genannte theologische Zugänge hermeneutisch bereichern kann. Diese interdisziplinäre Untersuchung von Theologie und Musikwissenschaft ist damit als Beitrag zu einer sich aktuell entfaltenden Theologie der Musik zu verstehen.

Die Masterarbeit ist am Lehrstuhl für Dogmatik und Dogmengeschichte bei Jan-Heiner Tück und Dorothee Bauer angefertigt worden.

Bettina Graf

Bettina Graf