Erfolgreich abgeschlossene Dissertation von Britta Konlechner-Mühl

02.06.2025

Die Dissertation von Britta Konlechner-Mühl setzt sich mit Jan Assmanns Kritik an den monotheistischen Offenbarungsreligionen auseinander

Der renommierte Ägyptologe, Religions- und Kulturwissenschaftler betrachtet diese aufgrund ihrer exklusiven Wahrheitsansprüche als Quelle religiöser Intoleranz. Deshalb stellt er dem Monotheismus das Konzept einer aufklärerisch inspirierten „religio duplex“ gegenüber, die auf dem integrativen antiken Kosmotheismus basiert, in dem Götter funktional ineinander übersetzbar sind.

Konlechner-Mühl analysiert den von Assmann problematisierten Offenbarungsbegriff und setzt ihn mit christlichen Konzepten von Offenbarung, insbesondere im Spannungsfeld von Vernunft und Glaube, in Beziehung, um die systematisch-theologische Leistungsfähigkeit der Alternative der religio duplex einzuschätzen.

Die Intention der Dissertation liegt darin, ausgehend von einem kenotisch-dialogischen Offenbarungsverständnis aufzuweisen, dass theologische Letztbegründungsmodelle einer respektvollen interreligiösen Begegnung nicht prinzipiell entgegenstehen, sondern vielmehr den Boden für authentische Gespräche bereiten. Auf diese Weise bieten sie Raum, wertschätzendes Handeln zu begründen, ohne das christliche Eigenprofil abschleifen zu müssen und den eigenen Wahrheitsanspruch aufzugeben.