Die Musikgeschichte ist geprägt von christlichen Kontexten und Inhalten, die im heutigen säkularen Umfeld vielen Musikstudierenden fremd geworden sind. Theologiestudierende hingegen tun sich oft schwer damit, die Relevanz ihres Faches für Gegenwartsfragen aufzuzeigen. Zu dem – angesichts von Kriegen, Umweltzerstörung, atomarer Bedrohung und Pandemien – höchst aktuellen Thema „Apokalypse und Weltuntergangsszenarien“ treten Musik- und Theologiestudierende im Rahmen des interdisziplinären Blockseminars in einen gemeinsamen Dialog und künstlerischen Prozess ein. Sie setzten sich kritisch mit der Herkunft und Transformation apokalyptischen Gedankenguts auseinander und lernen Kompositionen mit programmatischen Bezügen zur Apokalypse kennen.
Davon ausgehend werden sie angeregt, sich selbst kreativ in Form von Kompositionen und Performances mit der Thematik auseinanderzusetzen bzw. künstlerische Prozesse gemeinsam reflexiv zu begleiten. Die Ergebnisse des Seminars werden im Rahmen eines Symposions unter studentischer Beteiligung und eines öffentlichen Konzertes durch das renommierte „oesterreichische ensemble für neue musik“ („oenm“) in Salzburg präsentiert. Durch die Einbindung einer Schulklasse (Sekundarstufe 2, AHS) in das Projekt gelingt eine Öffnung über den universitären Bereich hinaus. Das innovative Seminar dient der transdisziplinären Vernetzung abseits der Studienpläne, es verbindet Theorie und Praxis, Wissenschaft und künstlerisch-praktische Zugänge.