Forschungsprojekt Monotheismus unter Gewaltverdacht
Zum theologischen Gespräch mit Jan Assmann
"Wenn man die monotheistische Idee retten will, muss man sie
ihrer inhärenten Gewaltträchtigkeit entkleiden.“ (Jan Assmann)
Unter den Stimmen, die das Unbehagen am Monotheismus artikulieren, verdienen die Arbeiten Jan Assmanns besondere Aufmerksamkeit. Er hat auf das klärungsbedürftige Faktum hingewiesen, dass in den heiligen Texten des Judentums, des Christentums und des Islam die Gründung und Durchsetzung des Monotheismus in einer Sprache der Gewalt erzählt wird. Zugleich hat er die These vertreten, dass der biblische Monotheismus eine neue Form von Hass in die Welt gebracht habe, der durch religiöse Wahrheitsansprüche motiviert werde.
Das Forschungsprojekt will diese kritischen Impulse im Dialog mit Jan Assmann theologisch weiterbedenken. Seit dem Sommersemester 2012 war der renommierte Ägyptologe und Kulturwissenschaftler immer wieder bereit, seine Überlegungen zum Gewaltpotenzial des Monotheismus im Rahmen der Wiener Theologischen Kurse und an der Katholisch-Theologischen Fakultät vorzutragen und diskutieren zu lassen. Aus diesen Gesprächen ist das Projekt erwachsen.